APOTHEKE ST. ANNA, Mag. Dr. Martin Hinterleitner MBA

Risikofaktor Cholesterin

Cholesterin

Arteriosklerose oder Gefäßverkalkung kann in unserer Wohlstandsgesellschaft jeden betreffen.
Koronare Herzkrankheit mit allen ihren Folgen (Angina pectoris, Herzinfarkt, plötzlicher Herztod, Herzinsuffizienz) ist nach wie vor häufigste Todesursache in den westlichen Industrieländern.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählt eine Erhöhung der Blutfette, dazu gehören das Cholesterin und die Triglyceride. Cholesterin ist in unserem Körper die Muttersubstanz für die weiblichen Hormone Progesteron und Östrogen, für das männliche Hormon Testosteron, das "Allheilmittel" Cortison und das Blutdruckregulans Aldosteron, sowie für die Gallensäure und den Zellaufbau. Also wie immer im Leben ist ein Zuviel und ein Zuwenig schädlich. Cholesterin kann einerseits vom Körper selbst produziert werden und wird andererseits auch mit tierischer Nahrung aufgenommen.
Aufnahme bzw. Synthese und Ausscheidung stehen normalerweise im Gleichgewicht. Cholesterin wird im Blut durch Fetteiweißkörper (Lipoproteine) transportiert – die zwei wichtigsten sind (je nach Gehalt an Eiweiß und Fett) LDL und HDL:

LDL (low density lipoprotein)

Diese Lipoproteine weisen den höchsten Cholesteringehalt auf und fördern bei erhöhter Konzentration im Blut die Ablagerung von Cholesterin in der Wand der Blutgefäße und damit die Entstehung von Arteriosklerose. Daher sollte ein möglichst geringer LDL-Spiegel im Serum (= Blut nach Abtrennen der Blutzellen) vorliegen.

HDL (high density lipoprotein)

Diese Lipoproteine können eine Art Reinigungsfunktion ausüben, indem sie gespeichertes Cholesterin aufnehmen und zum Abbau in die Leber transportieren. Der Anteil an HDL sollte daher möglichst hoch sein.

Kennen Sie Ihren Cholesterinwert?

Jeder Erwachsene sollte über seinen Cholesterinwert Bescheid wissen. Optival-Tests zur Selbstbestimmung in den eigenen vier Wänden erhalten Sie in Ihrer Apotheke.

Zielwerte für die Blutfette bei Erwachsenen

  • Gesamtcholesterin < 190 mg/dl
  • LDL-Cholesterin < 115 mg/dl
  • HDL-Cholesterin > 40 mg/dl (Frauen) > 35 mg/dl (Männer)
  • Triglyceride < 150 mg/dl

Wichtig ist das Verhältnis Gesamtcholesterin zum HDL-Faktor, der 4,5 nicht überschreiten darf. Je mehr vom "guten" HDL vorhanden ist, desto mehr Gesamtcholesterin (bis zum 4,5-fachen) könnte man sich leisten. Ein erhöhter Triglyceridspiegel bildet einen weiteren Risikofaktor für Gefäßanlagerungen.

Das HDL-Cholesterin, sollte bei Männern über 35 mg/dl und bei Frauen über 40 mg/dl liegen.

Liegt das Gesamtcholesterin auf Grund eines hohen LDL-Cholesterins über 200 mg/dl, soll als erste Maßnahme eine cholesterinsenkende Diät eingehalten werden (siehe Tabelle).

Falls auch Übergewicht vorliegt, ist eine Gewichtsreduktion durch Einschränkung der Kalorienzufuhr anzustreben. Der Fettgehalt der Nahrung muss vermindert werden, ebenso der Cholesteringehalt der Nahrung. Die Kohlenhydrate sollen etwa 55 % der gesamten Kalorienzufuhr ausmachen.